picture by Rita Rosenke 01.2017
Hanna sitzt auf ihrem Stuhl, in ihrer kleinen Küche. Sie beobachtet die Kinder aus dem Mehrfamilienhaus. Wie sie mühevoll das bisschen Schnee, welcher gefallen war, auf den kleinen Hügel im Hof bringen. Sorgsam Sicht um Schicht wird dieser festgetreten.
Mit stapfenden Kinderfüßen verdichtet, geglättet und vorsichtig beschlittert. Ohne zu ermüden, bauen die Kinder den ganzen Nachmittag, an ihrer kleinen Schlinderbahn.
Es ist dunkel geworden und Hanna stellt die Heizung höher, als die ersten Eisblumen, auf der Fensterscheibe zu wachsen beginnen.
Hanna sieht sich selbst auf dem Hof und mit ihren drei Freunden einen Nachmittag lang, eine Schlinderbahn bauen. Kaum 5 Schritt lang. Jetzt, im Dunkeln, ist es geschafft und sie ist glatt. Hannas Mutter kommt sie rein zurufen. Aber Zwei-, Drei- am Ende Viermal wird noch geschlindert.. Sekunden Spaß, für einen Nachmittag Arbeit.
Hanna hat nicht bemerkt, wie die Kinder gegangen waren und starrt auf die kleine verlassene Schlinderbahn.
Sie steht auf, zieht ihren alten Wollmantel und ihre orthopädischen Schuhe an. Mütze, Schal und noch die Handschuhe.
Sie sieht in den Flurspiegel:
„Verrückt bist du. Schau wie alt du bist. Eine alte Frau. Was hast du vor ? Dir die Knochen zu brechen?“
Sie schüttelt den Kopf, grinst schief und stapft aus dem Haus zur Schlinderbahn.
Und wäre nur ein Nachbar, auf die Idee gekommen aus dem Fenster zu sehen, hätte er die alte Hanna zwei Stunden lang, vergnügt wie ein Kind schlindern sehen.