Sitze auf dem Wannenrand. Sehe zu.
Sehe zu, wie das heiße Wasser, langsam, die Badewanne füllt. Gleichmäßig fließend.
Der heiße Wasserdampf beschlägt die silberne Armatur. Wassertropfen fließen von den Wänden.
Ziehe mich aus. Steige in das, angenehm heiße, Wasser. Mein kalter Körper schmerzt zu Anfang. Langsam, Stück für Stück, erwärmt er sich.
Ein Ozean voller Glück.
Bin eins, mit dem Wasser. Meine Hände gleiten hindurch, lösen sich auf, bilden sich neu. Schwimme in Gedanken der feucht-schwülen Luft.
Tauche ganz ein, ins Badewasser. Halte die Luft an. Nur wenige Augenblicke. Tauche auf. Völlig entspannt.
Schließe die Augen und treibe auf dem Wasser der Ozeane. Bin eins. Warm-goldene Geborgenheit, die mich umhüllt. Meine Haut zart und weich. Sehe zarte schlanke Konturen. Wellen die sanft meine Knie umspülen, die nun herausragen. Hebe meinen Oberkörper. Tropfen fließen in kleinen Rinnsalen über mein Brustbein zu meinen weiß blassen Brüsten. Schweiß bildet sich auf meinem Gesicht. Mein Körper, umgeben von glücklicher Geborgenheit.
Umrisse von langen, schlanken Beinen, dringen durch dampfende Nebelschwaden. Rosa Brustwarzen ragen aus dem Wasser.
Vergessen. Wärme. Fallen lassen.
Lust sich zu genießen. Wie weich und schön.
Gedanken von wohlwollender Leidenschaft auf meiner Haut. Die Härchen, vor Lust steigend.
Für einen Augenblick endet jegliches Sein.
Nichts ist mehr. Nur Fühlen und Treiben in der Unendlichkeit.
Tauche wieder auf ins Jetzt. Ziehe den Stöpsel.
Sehe zu.
Sehe zu, wie ein Wirbel, mein Glück aus Wasser in den Abfluss spült.
Copyright Sandra Pothmann